Wer macht's?
Neue innovative Akteure gern gesehen
16.10.2024
Mit exklusiven Produkten bestimmte Zielgruppen ansprechen, das stellen sich die Mitglieder der AG Stadtmarketing „Wir für Lübbenau“ vor. Gerade die LOHAS, an Natur und Nachhaltigkeit interessierte Personen mit hohem Einkommen könne man mit solch individuelleren Aktivitäten zusätzlich auf Lübbenau/Spreewald aufmerksam machen. Insbesondere zu Zeiten, die nicht so stark frequentiert sind. In einer früheren Runde der Arbeitsgemeinschaft wurden viele Produktideen zusammengetragen. Was ist daraus geworden? „Nach wie vor bin ich überzeugt von einer Frühstückskahnfahrt, denn die Morgenstunden haben etwas ganz Besonderes. Leider sind die von mir angefragten Kahnfährleute noch nicht ganz so begeistert davon“, verrät Steven Schwerdtner von den Spreewelten. Das liege vor allem am Aufwand. „Einen Partner zu finden, der das Frühstück für den Kahn vorbereitet gestaltet sich schwierig, denn die gastronomischen Einrichtungen haben morgens selbst für ihre eigenen Hausgäste ordentlich zu tun“, kennt auch Marko Schröter von der Pension Tannenwinkel die größte Herausforderung des Vorhabens. Doch so leicht geben die Mitstreiter nicht auf. Mit einem interessierten Kahnfährmann werde man sich diesbezüglich in den kommenden Monaten zusammensetzen.
„Unser Fokus sollte darauf liegen, neue Leute zu finden, die hier in Lübbenau etwas Innovatives machen wollen. Die bereits Engagierten sind meist so stark in viele Projekte eingebunden, dass sie schlichtweg keine Zeit haben noch mehr zu machen“, meint Steven Schwerdtner. Dass es funktionieren kann, beweist Taina Tukay mit ihrem Spreewaldkrimi-Rundgang. „Sie ist eine tolle Bereicherung zu den bekannten Stadtführern, wie beispielsweise Peter Lehmann, der in viele Rollen schlüpft und damit voll ausgelastet ist“, weiß Daniel Schmidgunst von der Spreewald-Touristinformation Lübbenau. Taina Tukay macht die Krimi-Stadtführung einmal die Woche, quasi als Hobby. „Ich rede gern und habe Spaß daran, Leute zu unterhalten, darum tausche ich meinen Laborkittel immer wieder gegen den Mantel des Kommissars Krüger“, erzählt die Chemielaborantin. Sie hatte direkt in der Spreewald-Touristinformation Lübbenau nachgefragt, wie sie sich einbringen könne und hat einen Rundgang zu verschiedenen Original-Schauplätzen des ZDF Spreewald-Krimis initiiert. „Wer sich ebenfalls vorstellen kann, eine Dienstleitung für Gäste anzubieten, auch als Nebenjob, kann sich gern bei uns in der Touristinfo melden“, so Daniel Schmidgunst.
Seine Kollegin Andrea Pursche, gleichzeitig Mitglied im Verein Rubiško möchte, in Zusammenarbeit mit einem Fotostudio, Gästen die Möglichkeit geben, sich eine spreewaldtypische Tracht ankleiden zu lassen. Zur Erinnerung an dieses außergewöhnliche Erlebnis gibt es ein professionelles Foto. Gleichzeitig erfahren die Gäste mehr über die Region, die Trachten und die Traditionen. So auch bei der Spinte, einer geselligen Handwerksrunde, wie sie früher im Spreewald regelmäßig in den Wintermonaten stattfand. „In unsere Arbeitstracht gekleidet, zeigen wir beispielsweise wie einst am Spinnrad gesponnen wurde oder wie der Faden aufgearbeitet wird. Die Gäste können auch ihre eigenen Handarbeiten mitbringen und in fröhlicher Runde daran werkeln“, verrät Andrea Pursche. Der Austausch von Neuigkeiten erfolgt wie früher ganz nebenbei. Im ersten Quartal 2025 sind Gäste und Einheimische zur Spinte im Hofladen-Café in der Dammstraße gleichermaßen willkommen. Die Termine werden im Veranstaltungskalender unter www.luebbenau-spreewald.com bekannt gegeben.
Wie der Spreewald schmeckt, sollen Gäste bei „Kunst trifft Kulinarik“ erfahren. Auch diese Idee, wartet darauf umgesetzt zu werden – vorwiegend in den Wintermonaten. Damit dies gelinge, bedarf es Gastronomen, die bereit sind, ihre Häuser dafür zu öffnen. „Wir stellen uns vor, dass Künstler an einem Veranstaltungsabend von Gaststätte zu Gaststätte ziehen. Die Besucher speisen gemütlich und werden zwischendurch mit Musik, Comedy oder anderen künstlerischen Auftritten unterhalten“, führt Marko Schröter die ersten Grundgedanken weiter aus. An Ideen mangelt es in der Stadtmarketingrunde nicht. „Eigentlich bräuchte man eine Firma, die die einzelnen Konzepte ausreift, inklusive Kostenkalkulationen. Es müsste jemand viel Zeit und Kraft in die Ideen stecken und auch motiviert sein, sie zu realisieren. Das würde Lübbenau bei der Umsetzung helfen, denn wie bereits angesprochen, sind viele der aktiven Leistungsträger bereits an ihren Kapazitätsgrenzen angelangt“, äußert sich WIS-Geschäftsführer Michael Jakobs dazu. Überall gebe es doch junge, dynamische Leute, die gut vernetzt sind und Spaß daran haben, neue Angebote an den Start zu bringen. „Traut euch!“
Anmerkung: Im obigen Text wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit ausschließlich die männliche Form verwendet. Sämtliche geschlechtsspezifischen Bezeichnungen beziehen sich jedoch immer gleichermaßen auf alle Geschlechter.