Jugend wünscht sich Clubraum
WIS forscht nach Mieterwünschen
30.01.2015
Eine kleine, aber intensive Befragung hat die DOMUS Consult Wirtschaftsberatungsgesellschaft mbH im Auftrag der WIS Wohnungsbaugesellschaft im Spreewald mbH durchgeführt. „Zielstellung war dabei nicht wie üblich eine repräsentative Umfrage mit mehreren hundert, aber relativ oberflächlichen Antworten zu bekommen, sondern ausführliche Aussagen unserer Mieter mit Begründungen und Hintergrundinformationen“, erläutert Michael Jakobs, Geschäftsführer der WIS. „Uns geht es nicht nur darum, Wohnungen zu vermieten. Wir möchten, dass sich die Menschen in ihren Quartieren wohl fühlen und mit ihrem sozialen Umfeld zufrieden sind“, ergänzt er. Um als Vermieter dabei Unterstützung zu leisten, müsse man wissen, wo Bedarf bestehe oder was den Mietern fehle.
Das Image der Stadt Lübbenau ist bei allen Befragten durchweg positiv: „Ich lebe gern hier“ oder „Es ist viel gemacht worden“ waren die Aussagen. Lediglich bei den Freizeitangeboten bestehe nach Ansicht einiger Teilnehmer Nachholbedarf. „Es fehlen Angebote für die Jugend und für Leute mittleren Alters.“ Auch ein Freibad und ein Kino hätte man gern. Bei der Frage nach weiteren Wünschen werden mit „Koch- und Bastelkursen“ teilweise Angebote benannt, die im Haus der Harmonie und am Gleis 3 bei der LÜBBENAUBRÜCKE bereits besucht werden können. Bestnoten bekamen die Umgebung (der Spreewald) und die Infrastruktur mit Einkaufsmöglichkeiten und der Anbindung an den ÖPNV.
Die Beziehung zu ihrem Vermieter beurteilen die Mitwirkenden überwiegend positiv. Neun von elf Mietparteien sind mit der WIS zufrieden und berichten von freundlichen Mitarbeitern, guten Preis-/Leistungsverhältnissen bei den Wohnungen, einem schönen Lebensumfeld und kleinen Aufmerksamkeiten zu besonderen Anlässen. Probleme bei der Mülltrennung, der Hausreinigung oder mit den WIS-Mitarbeitern werden von zwei Parteien angesprochen.
Die Vorzüge des Lebens im ländlichen Raum werden von den Interviewten neben den finanziellen Aspekten auch in einer gut funktionierenden Hausgemeinschaft gesehen. Man kenne sich und helfe sich bei Bedarf, so der Tenor. Kritisch betrachtet wird in den einzelnen Wohn-Quartieren der Neustadt das Thema „Sicherheit“. „Die massiven Kellereinbrüche im ersten Halbjahr 2014 haben sich in den Köpfen der Mieter festgesetzt“, so Jakobs. „Mit der Beauftragung eines privaten Wachschutzes, der montags bis sonntags in den Quartieren unterwegs ist und nach dem Rechten sieht, versuchen wir unseren Beitrag für mehr Si-cherheit zu leisten“, betont Jakobs. „Im letzten Jahr gingen die Kellereinbrüche in Lübbenau von 146 im ersten Halbjahr auf 31 in der zweiten Jahreshälfte zurück“, verrät Viola Groger, Revierpolizistin in Lübbenau. Sie berufe sich dabei auf die Kriminalstatistik des Landes. „Wir freuen uns über diesen Erfolg. Werden uns dem Thema aber weiter annehmen“, kommentiert der WIS-Chef.
Fernsehen und Internet würden von allen Befragten genutzt, um sich über das Tagesgeschehen zu informieren. Dicht gefolgt von Radio und Printmedien. Die Stadtnachrichten und der „Spreewälder“, Freizeit-Magazin der WIS, werden zur Information über die Ereignisse in Lübbenau genutzt.
„Als erste Aufgaben aus den Ergebnissen der Umfrage werden wir uns noch intensiver mit der Müllplatzsituation, der Hausreinigung sowie weiterhin mit dem Thema Sicherheit beschäftigen“, zieht Michael Jakobs ein erstes Fazit. „Den Wunsch nach einem Club-Raum für Jugendliche oder einem Indoor-Spielplatz für Kleinkinder müssen wir gemeinsam mit der Stadt und den Sozialträgern diskutieren und gegebenenfalls auf Umsetzbarkeit prüfen“, ergänzt er. Auch wenn die Ergebnisse der Befragung nicht als Abbild aller Neustädter dargestellt werden können, ließen sich interessante Hinweise für die Wohnungswirtschaftler ableiten.
Zusatzinformationen:
300 Mietparteien der WIS wurden nach ihrer Bereitschaft zur Teilnahme an einem persönlichen Interview befragt. Rund 30 Mieter erteilten ihre Zusage. Befragt wurden Elf. In den jeweils eineinhalbstündigen Gesprächen waren die Mieter angehalten, ihre Meinungen detailliert abzugeben. Die Teilnehmerstruktur wurde bewusst heterogen zusammengesetzt: Befragt wurden sowohl Singles als auch Familien, junge und ältere Leute, Erwerbstätige, Rentner, Arbeitssuchende und Auszubildende.
In Abstimmung mit dem Wohnungsanbieter hat die DOMUS nach Meinungen zur Stadt im Allgemeinen und zum Wohnquartier im Speziellen gefragt. Die Nutzung von Kommunikationsmitteln sowie das Freizeitverhalten wurden ebenfalls abgeklopft. Die Bewertung der WIS und deren Angebote sowie die Frage nach Verbesserungswünschen interessieren die Verantwortlichen bei der Wohnungsbaugesellschaft besonders.
Anmerkung: Im obigen Text wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit ausschließlich die männliche Form verwendet. Sämtliche geschlechtsspezifischen Bezeichnungen beziehen sich jedoch immer gleichermaßen auf alle Geschlechter.