Einer für alle - alle für einen
WIS-Mieter feiern 50 Jahre Mietergemeinschaft
10.07.2015
Auf dem Dorf kennt und grüßt man sich – in der Stadt geht jeder seinen eigenen Weg. Ist das wirklich so? „Das kann ich nicht bestätigen“, erklärt Christa Ziemainz. Sie wohnt seit 50 Jahren in der Lübbenauer Straße der Einheit. Eingezogen ist sie im Juni 1965, zusammen mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern. „Wir waren stolz auf unsere erste Wohnung“, verrät die 74-Jährige. Die aus Golßen stammende Frau ist damals „wegen der Arbeit“ nach Lübbenau gekommen.
Der Kontakt zu den Nachbarn in der Einheit 24 – 26 sei von Anfang an dagewesen. „Wir waren alle jung. Unsere Kinder haben zusammen gespielt“, beschreibt die adrette Seniorin das Zusammenfinden der mittlerweile noch elf Personen starken Gemeinschaft. Das 50-jährige Jubiläum ihrer Mietergemeinschaft zum Anlass, organisierte Christa Ziemainz einen Ausflug: „Mit der Taxe ging es zum Großen Hafen.“
Vor dem Ablegen zur dreistündigen Kahnfahrt erhielten die langjährigen WIS-Mieter einen kleinen Präsentkorb von Gabriela Jurk, Leiterin Bewirtschaftung/Marketing bei der WIS. „Wir freuen uns, über diese langjährige Mietergemeinschaft und dass die Mieter uns die Treue gehalten haben“, verkündet die WIS-Mitarbeiterin. Von ihr ist auch zu erfahren, dass es für das Wohnungsunternehmen fast unmöglich sei, solche Mietgemeinschafts-Jubiläen selbst aufzudecken. Dazu müssten tausende alter Akten durchforstet werden. „Frau Ziemainz hat uns angerufen, sonst hätten wir von dem Ereignis nichts gewusst“, so Jurk.
Gute Kontakte zu den Nachbarn wurden in den 60er und 70er Jahren oft aufgebaut. Das kann der Wohnungsanbieter nur begrüßen. „Wer sich in seiner Umgebung wohl fühlt, hat meist keinen Grund woanders hinzuziehen“, resümiert die Wohnungswirtschaftlerin. So habe in der Mietergemeinschaft der Einheit auch eine Tochter die Wohnung der Eltern übernommen, weil das Wohnumfeld passte.
Nach der Spreewaldtour habe man den Abend „beim Griechen“ ausklingen lassen. Ob auch das 60. Jubiläum gefeiert werden kann, bleibt offen. „Wir werden alle immer älter“, betont Christa Ziemainz. Ihre älteste Nachbarin sei schon 84 Jahre. Ob noch einmal zusammen gefeiert wird oder nicht, spiele nicht die Rolle. „Wir halten zusammen und helfen uns gegenseitig. Das ist das Wichtigste.“ Das kann so mancher Jugendliche wohl noch von den Älteren lernen.
Anmerkung: Im obigen Text wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit ausschließlich die männliche Form verwendet. Sämtliche geschlechtsspezifischen Bezeichnungen beziehen sich jedoch immer gleichermaßen auf alle Geschlechter.