Vernetzt euch! Begeistert die Schüler!

Bremer Studierende  geben Empfehlungen nach Forschungsarbeit

09.07.2024

Nachwuchsfachkräfte fehlen in Lübbenau/Spreewald, wie vielerorts. Mit dieser Problemstellung wurden Studierende der Hochschule Bremen betraut. „Unsere Zielstellung lautete, Umsetzungskonzepte zur Gewinnung und Bindung von Schülerinnen und Schüler für den Tourismus in Lübbenau/Spreewald zu entwickeln“, so die Einleitung der neun angehenden Absolventen im Sitzungssaal des Lübbenauer Rathauses. Hier präsentieren sie kürzlich die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeit.

Seit April widmeten sie sich im Rahmen ihrer Learners‘ Company diesem Thema. Dazu haben sie Fragebögen für Experteninterviews und Schülerbefragungen erstellt, jene bei ihrer Exkursion im gleichen Monat durchgeführt und dabei auch die Stadt und den Spreewald kennengelernt. Zurück in der Hansestadt wurden die Daten ausgewertet und Maßnahmen entwickelt. Gespannt hörten sich die Mitglieder der AG Stadtmarketing „Wir für Lübbenau“ die vorgestellten Kommunikations-, Praktikums- und Vernetzungskonzepte an. Jene markieren gleichzeitig die Schwerpunkte, die die Studierenden für eine Bindung der Schüler im Tourismus vor Ort empfehlen.

Die touristischen und gastronomischen Unternehmen sollten gemeinsam an Projekten arbeiten, sich Stände auf Ausbildungsmessen und Infotagen teilen. „Wenn sie sich zusammentun können sie stärker präsent sein.“ Am 11. September findet die nächste Ausbildungs- und Studienbörse in Lübbenau statt. Stand-Anmeldungen nimmt die Stadt Lübbenau/Spreewald entgegen. Kooperationen mit den Schulen, praktische Workshops im Unterricht, z.B. Servietten falten, Cocktails mixen und Stadtrundgänge mit den Heranwachsenden sind nur einige weitere Vorschläge. Um dies anzugehen, empfehlen die Studierenden die bestehende Lübbenauer Gastrorunde zu erweitern, sich einige Male im Jahr zu treffen, um Aktionen zu planen und durchzuführen. „Das Schwierigste ist wohl, wie holt man die vielen kleinen Unternehmen ab? Sie haben im Alltag voll zu tun und sehen für strategische Dinge oft keine Notwendigkeit“, weiß Bürgermeister Helmut Wenzel aus Erfahrung. Der Spreewald-Touristinformation Lübbenau e. V. unternimmt seit vielen Jahren große An-strengungen, um seine Mitglieder einzubinden und sie auf neuen Wegen mitzunehmen. Auch wenn es schwierig ist, Helmut Wenzel meint überzeugt: „Lübbenau ist eine touristisch sehr begehrte Stadt. Wir müssen weiter aktiv daran arbeiten, um auch in der Zukunft die vielfältigen touristischen Leistungen mit motivierten Menschen präsentieren zu können.“

Möglich wäre beispielsweise ein Broadcast-Channel via Whats App, aber auch über andere Plattformen der Sozialen Medien, wie Instagram und TikTok werden Schüler bestmöglich erreicht. „Diese Medien nutzen sie täglich, sie machen sich meist nicht die Mühe, auf Webseiten der Un-ternehmen nach Stellenangeboten und Infos zu suchen“, berichten die Studierenden über die Auswertung der Online-Befragung, an der über 300 Schüler der Oberschule Ehm-Welk und des Paul-Fahlisch-Gymnasiums teilgenommen hatten. Über die Sozialen Medien könnten auch Praktikumsplätze angeboten werden, zudem ist der Zukunftstag Brandenburg, an welchem Schüler an einem Tag ein Unternehmen kennenlernen, eine Chance sein Unternehmen als Arbeitgeber zu präsentieren. Der nächste Zukunftstag findet am 3. April 2025 statt. Nähere Informationen für die Online-Anmeldung gibt es unter www.zukunftstagbrandenburg.de. „Praktikanten sollen nicht in erster Linie eine Hilfe sein, sondern Erfahrungen sammeln“, diese Anmerkung aus den Experteninterviews fanden die Studierenden besonders treffend. Sie unterstreiche auch die Wünsche der Schüler, während eines Praktikums etwas zu lernen, gut betreut zu werden sowie Einblicke und Klarheit in die Berufe zu erlangen und nicht nur einen Tag lang zu putzen. Damit gewinne man keine zukünftigen Fachkräfte.

Einige touristische Anbieter setzen viele der vorgeschlagenen Maßnahmen bereits um. Um auch alle anderen dafür begeistern zu können, haben die Studierenden Leitfäden erstellt: Wie macht man Social Media? Wie organisiert man ein interessantes Praktikum oder den Zukunftstag? Alle Empfehlungen zielen darauf ab, die Schüler zu begeistern. Wer Interesse an den Leitfäden hat, könne sich bei der Spreewald-Touristinformation Lübbenau melden.

Die Zuhörer zeigten sich von den Ausarbeitungen der Hochschulabsolventen begeistert. „Vielen Dank für diesen riesigen Strauß an Möglichkeiten, den Sie uns hier geboten haben. Es wird nochmal deutlich, wo die Probleme liegen, beispielsweise in der Vernetzung. In der Praxis erleben wir, wie mühsam es ist, genügend Leistungsträger an einen Tisch zu holen, um gemeinsam weiterzukommen. Obwohl die meisten merken, dass die Fachkräfte nicht von allein kommen“, so Michael Jakobs, Geschäftsführer der WIS Wohnungsbaugesellschaft im Spreewald mbH.

Bei einem lockeren Grillabend hat das Forschungsteam schließlich seine Projektarbeit am Gleis 3, gemeinsam mit Vertretern der Stadtmarketingrunde, ausklingen lassen. „Die Studierenden spüren, dass hier in Lübbenau Leute über die Ergebnisse ihrer Arbeit nachdenken und sich überlegen, was sie wie umsetzen können“, freut sich der das Projekt begleitende Professor Dr. Felix Herle. Er moderiert seit Jahren die AG Stadtmarketing in Lübbenau. Die an der Bremer Hochschule ausgeschriebenen Forschungsprojekte für Lübbenau finden jedes Jahr guten Zuspruch, „aufgrund der effektiven Zusammenarbeit vor Ort, alles ist sehr praxisnah und von außen kommen neue Erkenntnisse.“ Um das Schüler-Bindungs-Thema in der nächsten Sitzung der Stadtmarketing-AG fortzusetzen, waren die Zuhörer der Ergebnis-Präsentation angehalten, ihre wichtigsten Schwerpunkte auf Karteikarten zu schreiben. Nach der Arbeit ist eben immer vor der Arbeit.

Anmerkung: Im obigen Text wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit ausschließlich die männliche Form verwendet. Sämtliche geschlechtsspezifischen Bezeichnungen beziehen sich jedoch immer gleichermaßen auf alle Geschlechter.

 

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