Armband sendet Notruf
WIS und AWO setzen auf Sicherheit durch innovative Assistenzsysteme
Wie lassen sich ältere Mieter in ihren Wohnungen unterstützen, um auftretende Einschränkungen zu kompensieren? Welche technischen Möglichkeiten gibt es heute schon und welche in fünf Jahren? Mit Fragen dieser Art beschäftigen sich die Verantwortlichen der WIS Wohnungsbaugesellschaft im Spreewald mbH und des AWO Regionalverband Brandenburg Süd e. V. im Rahmen ihres aktuellen Gemeinschaftsprojektes „Wohnen an den Gärten“.
58 barrierefreie Wohneinheiten sollen in der Lübbenauer Robert-Schumann-Straße entstehen. Voraussichtlicher Baustart sei im Sommer 2019. „Mit diesem Projekt bauen wir die letzten zwei unsanierten Wohnhäuser unseres Bestandes um“, erzählt Michael Jakobs, Geschäftsführer des kommunalen Wohnungsanbieters. Eines der beiden Häuser werde direkt mit einem Neubau ver-bunden, der gleichzeitig den zentralen Eingang für die in sich geschlossene Wohnanlage bildet. „Damit kommen wir dem Bedürfnis nach Sicherheit der zukünftigen Mieter nach“, begründet Annett Merting, Projektleiterin bei der WIS. Ein Concierge wird Mietern und Besuchern als erster Ansprechpartner in der Wohnanlage zur Verfügung stehen.
Im Neubau sei ein Gemeinschaftsraum geplant, in dem die Mieter gemeinsam Mittag essen, aber auch gesellig beisammen sein können. Darüber hinaus werde die AWO in ihm eine Tagespflege eröffnen. Als Wohlfahrtsverband ist dieser stets an der Verbesserung der Pflege interessiert und möchte dafür auch neueste technische Hilfsmittel nutzen. „Es gibt heute schon Assistenzsysteme, die merken, dass eine Person umgefallen ist. Ein Armband gibt in solchen Situationen automatisch einen Notruf an die zuvor definierte Hilfsperson ab. Das kann eine Pflegekraft oder auch ein Familienangehöriger sein“, erklärt Gregor Haeger, Bereichsleiter Beschaffung-Investition-Technik bei der AWO. „Wir möchten den Pflegeauftrag weiter perfektionieren und ausbauen“, bekennt Wolfgang Luplow, Geschäftsführer des AWO Regionalverband Brandenburg Süd e. V.. Durch die Nutzung von Assistenzsystemen werde „die Lebenswelt der älteren Personen erweitert“, so Luplow. Der Gebrauch sei freiwillig. Die WIS als Bauherr wolle hier die technischen Voraussetzungen schaffen, in dem sie entsprechende Kabel verlegen lässt, welche in den Wohnungen sowie innerhalb der Haus-Gemeinschaftsflächen zukünftig eine W-LAN-Nutzung möglich machen.
„Bei unseren Planungen gehen wir immer vorwärts, orientieren uns am Stand der Technik und machen aktuelle Bauprojekte jeweils ein Stück besser – das ist auch das Ziel beim Projekt „Woh-nen an den Gärten“. Wir wollen unseren Mietern das Leben in ihren Wohnungen so angenehm wie möglich machen“, äußert sich der WIS-Chef Michael Jakobs. Was alles dazu beitrage, werde in Planungsrunden ausgelotet. Konzipiert seien derzeit 1- bis 4-Raum-Wohnungen mit Größen von 35 bis 88 Quadratmetern, wobei mehrheitlich 2- und 3-Raum-Wohnungen entstehen sollen. „Dafür ändern wir die vorhandenen Grundrisse umfangreich“, berichtet Annett Merting. Mittels Aufzug erreichen die zukünftigen Bewohner Kellerräume und ihre Wohnungen, welche je einen Balkon erhalten. Im Außenbereich werde es einen Spazierweg sowie Sitzmöglichkeiten zum Verweilen geben. Im Fahrradabstellhaus lassen sich Räder und Rollatoren leicht parken. „Wir gehen derzeit von rund sechs Millionen Euro Baukosten aus“, verrät Michael Jakobs. Erste Interessenten für die Wohnungen gäbe es bereits. Nähere Auskünfte erteilen die Vermieter der WIS unter 08000 898189.
Hintergrund:
Bei dem 2015 eröffneten Projekt „gepflegt WOHNEN“ in der Straße der Freundschaft haben die WIS Wohnungsbaugesellschaft im Spreewald mbH und der AWO Regionalverband Brandenburg Süd e. V. bereits erfolgreich zusammengearbeitet.